Es ist inzwischen erst ein Jahr vergangen, daß seitens der Stadt das historische Bauwerk abgerissen werden sollte. Daß sich das Engagement der Interessengemeinschaft zum Erhalt des Historischen Wasserhauses Leihgestern gelohnt hatte, davon konnten sich die vom Bürgermeister der Stadt Linden, Dr. Ulrich Lenz, geladenen Gäste vor Ort überzeugen.   Leider war der Festakt vom Regen überschattet, so daß die Stadt eine Unterstandsmöglichkeit schaffen mußte. Dr. Lenz, der zu dem Richtfest eingeladen hatte, konnte unter den vielen Gästen neben Frau Barbara Steuernagel von der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises, auch den mit der Sanierung des Portals beauftragten Eigentümer der Firma, Herrn Phillip, begrüßen. Die Arbeiten seien gelungen und auch optisch werde das Wasserhaus im Hinblick auf die noch auszuführenden Arbeiten ein schönes Denkmal darstellen, das es wert ist, in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt zu werden. Dazu werde sicherlich auch der anvisierte Einweihungstermin am Tag des offenen Denkmals am 12. September 2010 beitragen. Aber auch im Hinblick auf die Nähe zum Limes, sprach er den vom Initiator der Interessengruppe bereits erwähnten und publizierten historischen Pfad an, der beide Stadtteile der Stadt bis hin zum Limes neu in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken sollte. Gerade hinsichtlich des in Planung befindlichen Radweges entlang des UNESCO Kulturerbes gebe es jedoch für manche Kommunen finanzielle Hemmnisse. Von der Interessengemeinschaft sah Dietmar Reichel zu Beginn seines Situationsberichtes den anhaltenden Regen als Segen. Denn auch Regen habe etwas mit Wasser zu tun und er wertete ihn daher als gutes Omen für das Wasserhaus und die Natur. Danach ging er, der mit Karl Heinz Frank von der NABU OG Linden die Baumaßnahme täglich begleitet hatte, auf die bisherige Abfolge und gute Qualität der Arbeiten ein. Er sparte nicht mit Lob für die eingesetzten Arbeiter. So mußten u.a. der fehlende Kopfstein des Denkmals und ein erforderlicher Abdeckstein beschafft und exakt eingepasst werden. Die noch anstehenden Arbeiten umriß er wie folgt: In den nächsten Tagen wird die Pflasterung des Vorplatzes mit dem von den Leihgesternern Familien Schäfer gespendeten Pflaster beginnen. Links neben dem Denkmal werde eine Basaltstehle aufgestellt, an der später ein historischer Verlauf des Denkmals angebracht werden soll. Danach erfolgt die statische Absicherung des Innenraumes, die mit Holz ausgeführt werden soll (Magistratsbeschluß). Die Fertigung des neuen Türportals ist ebenfalls in Auftrag gegeben, wie die Erstellung des Leihgesterner Wappens, dem doppelköpfigen Kranich, der in Verbindung mit dem Wasser eine anschauliche Symbiose mit dem Wasser eingeht. Er soll ebenso wie die Jahreszahlen 1907 und 2010 auf der Türe befestigt werden. Karl-Heinz Frank und Dietmar Reichel haben zudem den vorderen Teil der oberen Decke des Wasserhauses von der meterhohen Erdlast befreit und somit eine kleine Plattform geschaffen, die den Interessierten eine „vorzügliche“ Aussicht mit einem herrlichen Blick nicht nur über unsere beiden Stadtteile, sondern weit ins Gießener Land hinein ermöglicht. Bevor die Anwesenden den nichtalkoholischen Getränken und dem kleinen Imbiß, den die Stadt zur Verfügung gestellt hatte, zusprachen, ließ Dietmar Reichel mit einem Trinkspruch die Gläser erheben: “Unser Trunk sei diesem Haus geweiht es stehe fest in Ewigkeit! Ein Lob den Bauherren und den Planern, die dieses Werk haben vollbracht und dem Bürgerwillen, der von manchen ward veracht.”