Das heutige Denkmal war während seiner Nutzung oftmals Ziel von Kindergarten-
ausflügen, Schulklassen und Konfirmandengruppen. Gerne erinnern sich noch heute
Viele daran, als es im Winter möglich war, von
dem an einem Hohlweg gelegenen
Wasserhochbehälter die Kirchstraße hinunter bis
zur Rathausstraße Schlitten zu fahren.
Nach seiner Stilllegung geriet es danach jedoch
jahrzehntelang in Vergessenheit. Inzwischen
haben nicht nur der „Zahn der Zeit“, sondern
stückweise auch Vandalismus das Bauwerk
unansehnlich werden lassen. Der vor Jahren
erfolgter Hinweis einzelner Bürger auf den
katastrophalen Zustand und einer vorgelagerten
Abfallhalte veranlaßte zwar die Verantwortlichen
den Unrat zu beseitigen, jedoch nichts
Grundlegendes an dem Zustand des Wasserhauses zu ändern bzw. es als technisches
Denkmal unter Schutz zu stellen, um es so der Nachwelt zu erhalten. Es mündete
schließlich 2008 in einem Beschluß des Magistrats der Stadt, das historische Gebäude
abreißen zu lassen.
Dem Engagement eines einzelnen Bürgers und der danach gebildeten
„Interessengemeinschaft zur Rettung des Wasserhauses Leihgestern“ ist es zu
verdanken, daß 2009 die Stadt ihre ursprüngliche Absicht es abzureißen aufgegeben hat.
Dies geschah nicht zuletzt auch durch die aktive Unterstützung einzelner Leihgesterner
Bürger, die am Tage des vorgesehenen Abrisses
durch ihre Anwesenheit und u.a. mit einer
Blockade durch ihre landwirtschaftlichen
Fahrzeuge, den Zugang der Abrißfahrzeuge zum
historischen Wasserhochbehälter verhinderten.
Aber auch mehr als 1300 Unterschriften
verdeutlichten, daß unsere Bürger gegen einen
Abriß und für den Erhalt des technischen
Denkmals sind.
Inzwischen hat auch das Parlament der Stadt
Linden, den Beschluß zum Erhalt des
technischen Denkmals gefaßt, nachdem die
zuständigen Ausschüsse ihre
Beschlußempfehlungen dazu ausgesprochen hatten. Somit war die Grundlage für eine
Finanzierung zur Sanierung geschaffen. Mit der gleichzeitigen Rückgabe der
Abrißgenehmigung ist der Wasserbehälter nunmehr denkmalgeschützt und wird im
Frühjahr 2010 saniert werden. Das Portal wird erhalten und die Eingangstür mit dem
doppelköpfigen Kranich erneuert, der als Leihgesterner Wappen nicht nur unserem
Stadtwappen den würdigen Rahmen verleiht, sondern auch als Wasservogel eine
Symbiose mit dem Wasser eingeht.
Die Pflasterung des Vorplatzes erfolgt mit einem Kopfsteinpflaster, das etwa der gleichen
Zeitepoche stammt wie das Wasserhaus und das von den Familien Uwe und Peter
Schäfer, gespendet wurde.
Die Interessengemeinschaft legt Wert auf der Feststellung, daß es um eine dauerhafte
Sanierung unter finanziell vertretbaren Kosten geben soll.