Sie hat es sich zum Ziel gemacht, mitzuwirken, dass bei der Bevölkerung der Sinn für die
landschaftlichen Schönheiten sowie die bedeutende geschichtliche Vergangenheit unserer
Heimat immer wieder geweckt und vertieft wird und dass der „Schiffenberg“ mit seiner
waldreichen Umgebung als ein allen zugänglicher Erholungsort erhalten bleibt. (Prof. Dr.
Georg Erhardt)
Dies sind einige der Ziele, die die Heimatvereinigung Schiffenberg e. V. seit ihrer Gründung
im Jahre 1929 anläßlich der Feier zur 800-jährigen Wiederkehr der Stiftung des Klosters
Schiffenberg durch die Gräfin Clementia von Gleiberg am 17. Juni 1129 verfolgt. Aus einer
„Vereinigung der Freunde des Schiffenberges“, entstand der Verein, der in seiner weiteren
Entwicklung insbesondere nach der Neugründung am 12. September 1948 in seinen
Aktivitäten im Wesentlichen von den Ortsvereinen Hausen, Klein-Linden, Leihgestern und
Watzenborn-Steinberg repräsentiert wird.
Gedanken zum Wasserhaus Leihgestern
Das Wasserhaus ist nicht irgendein Haufen Steine im Feld. Das Wasserhaus ist ein Stück
Leihgestern. „Wu willst de dann hie met deum Schubbkerrn? Aich hu do beim Wasseraus
den Bierboam. Moann womm mer hoingkoche inn aich will noch e poar Biern oab mache“.
So hätte ein Gespräch 1948 in der Kreuzgasse lauten können. Kinder haben das
Wasserhaus als das Ende des „Hoale Wegs“ und als Stätte, der man mit Neugier und nicht
immer dem nötigen Respekt begegnete, gekannt.
Der Anblick der solide gefügten Basaltsteine und der elegante Schwung der Stützmauern
verleihen dem Gebäude einen sakralen Schein. Denn so sieht in Leihgestern nur noch die
Kirche aus. Das schwere Eisentor, auf das unwillkürlich der Blick fällt und haftet, lässt die
kindliche Phantasie einen Schatz oder doch zumindest ein Geheimnis vermuten. Denn ein
Haus, in dem das Wasser wohnt, konnten sich Kinder nur bedingt vorstellen. Aber sie
vermuteten richtig: Wasser ist ein Schatz, unser Lebenselexier schlecht hin, wertvoller als Öl.
Als unserer Herkunft verpflichtete und einem vernünftigen Fortschritt verbundene
Leihgesterner streiten wir für den Erhalt des Kulturdenkmals „Wasserhaus“. Dank Allen, die
Gleiches empfinden.
Hans Joachim Häuser, Vorsitzender
Noch ein Hinweis: Der Ortsverein Leihgestern, trifft sich zu unterschiedlichen Terminen, die
den Lindener Nachrichten zu entnehmen sind, im örtlichen "Heimatstübchen". Es liegt am
"Georg-Heß-Platz" (genannt nach dem Leihgesterner Heimatdichter) gegenüber dem
Hüttenberger Heimatmuseum.
Zu beachten ist, daß rechts neben dem Eingang zum
Heimatstübchen eine Grabplatte aus Basaltstein
aufgestellt ist. Sie
stammt aus dem 13.
Jahrh. und stellt auf
ihrer Oberfläche
hervorgehoben das
Wappen des ehem.
Leihgesterner
Rittergeschlechts dar,
einen doppelköpfigen
Kranich. Dieses Wappen bildet heute nicht nur den äußeren
Rahmen des heutigen Stadtwappens der Stadt Linden,
sondern es wird auch gestalterisch auf die neue Türe des
historischen Wasserhauses Verwendung finden. Eine schöne
Symbiose mit dem Denkmal, denn der Kranich ist auch ein
schöner Wasservogel, auch wenn er heute hier nicht gerade
beheimatet ist.